Banken, Versicherungen, Kunden und Politik: GenerationenBeratung geht jeden an

FreundeTeil drei unseres Jubiläumsinterviews beschäftigt sich mit der Frage, welche Herausforderungen bei der Generationenberatung künftig auf uns warten. Uwe-Matthias Müller vom Bundesverband Initivate 50 Plus e.V. stand dem Institut GenerationenBeratung Rede und Antwort. In Teil eins und zwei des Gesprächs erklärte er, warum die Generation 50Plus gestärkt werden müsse und worauf es bei einer guten Beratung ankomme.

Margit Winkler: Die Altersarmut steigt. Laut Statistischem Bundesamt waren Ende 2011 rund 436.000 Personen über 65 Jahren auf staatliche Zuhilfen angewiesen. Und der Trend setzt sich weiter fort. Selbst Normalverdiener mit 2500 Euro Bruttoverdienst werden 2030 mit ihrer Rente auf Sozialhilfe angewiesen sein. Nun sucht die Politik nach Lösungen, um die Altersvorsorge für alle zu sichern. Genügt das aus Ihrer Sicht?

Uwe-Matthias Müller: Überhaupt nicht. Das Grundübel ist, dass wir bei längeren Lebenszeiten auch eine längere Arbeitszeit brauchen. Die Rente mit 69 oder 70 wird kommen. Aber sie muss auch erreichbar sein. Das heißt, Unternehmen müssen stetig darüber aufgeklärt werden, dass Arbeitnehmer über 50 ebenso leistungsfähig sind wie Arbeitnehmer über 40. Das Märchen, dass ältere Menschen ständig krank sind und ausfallen, ist wissenschaftlich widerlegt. Das zweite ist, dass Mitarbeiter selbst motiviert werden müssen, arbeitsfähig zu bleiben. Dazu gehören Weiterbildungen oder betriebliches Gesundheitsmanagement.

Die Politik muss entsprechende Weichen stellen, dass Frauen künftig anders gefördert werden als in der Vergangenheit, und das Bewusstsein dafür stärken, dass die Rente nicht vom Himmel fällt, sondern erarbeitet werden muss. Zu guter Letzt müssen die Möglichkeiten für eine private Vorsorge verbessert werden.

Margit Winkler: Das Thema Demographie wird uns weiterhin beschäftigen. Wie kann der Bundesverband Dienstleister wie Banken oder Versicherungsmakler dabei unterstützen?

Uwe-Matthias Müller: Wir haben mit der Initiative Arbeit 50Plus die entsprechenden Beratungsprogramme vor allem für mittlere und kleine Unternehmen (KMU) entwickelt. Bisher werden diese Programme allerdings nur von Großunternehmen in Anspruch genommen. Die KMUs spüren zwar, dass sie immer schwerer Ersatz für ausscheidende Mitarbeiter finden. Aber sie tun bisher zu wenig, um das zu ändern. Mitarbeiter können sich heute aussuchen, bei welchem Unternehmen sie arbeiten möchten. Entsprechendes Employer Branding ist gefordert. Und dazu leisten wir Hilfestellung.

Margit Winkler: Wie können Sie Banken und Finanzdienstleister noch unterstützen?

Uwe-Matthias Müller: Ich bin davon überzeugt, dass alle Banken und Finanzdienstleister in dem harten Wettbewerb, in dem sie stehen, echte Mehrwerte anbieten müssen. Ein echter Mehrwert für Firmenkunden ist es, die Umsätze in der relevanten Zielgruppe 50Plus zu erhöhen. Daher stellen wir den Banken und Finanzdienstleistern unser Instrument der Verbraucherempfehlung 50Plus zur Verfügung. Damit können die Firmenkundenbetreuer ihren Kunden nicht nur ein Label anbieten, sondern auch vielfältige Marketing-Unterstützung durch den Bundesverband Initiative 50Plus. Interessierten Partnern bieten wir dazu Workshops an, in denen wir die Marktlage und Bedürfnisse klären. Auf dieser konkreten Basis erstellen wir dann ein umsetzungsfähiges Konzept und begleiten dessen Realisierung.

Margit Winkler: Und zu guter Letzt: Wie wichtig wird professionelle Generationenberatung für Finanzdienstleister künftig werden?

Uwe-Matthias Müller: Aus meiner Sicht ist das Zielgruppenmanagement für jedes Finanzdienstleistungsinstitut, egal ob Bank oder Versicherung, essentiell. Die Hauptzielgruppe, die bisher immer vernachlässigt wurde, sind die älteren Kunden. Von daher ist Generationenmarketing genau das, was jede Bank braucht.

Margit Winkler: Vielen Dank für das interessante Gespräch!

Uwe-MatthiasMüllerZur Person: Uwe-Matthias Müller war mehr als 30 Jahre im Bereich Marketing und Verkaufsförderung für Banken und Versicherungen tätig. 2011 gründete er mit anderen Privatpersonen den Bundesverband Initiative 50Plus e.V., in dem er die Bereiche Dienstleistungen und Kommunikation verantwortet. Interview: PR-Agentur

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