GenerationenBeratung ist für Frauen wichtig

Das Hauptproblem unserer Gesellschaft ist die noch nie dagewesene Alterung der Gesellschaft bei gleichzeitig zu wenigen Kindern. Vor allem betrifft das die Jahrgänge 1955 bis 1970.

Das Hauptproblem ist die Finanzierung der Pflege

Margit WinklerSolange man gesund ist oder jemanden hat, der einen versorgt, kommt es nicht zu extremen Problemen. Was aber, wenn man selbst Pflegefall wird? Nicht nur die Lebenserwartung ist seit 1990 deutlich gestiegen, sondern auch die durchschnittliche Pflegezeit. Bei realistischer Betrachtung ist weder auf den Staat noch die eigene Familie Verlass. Oft sagen mir Frauen in der GenerationenBeratung: „Nein ich werde niemandem zur Last fallen. Das kann man heutzutage seinen Kindern nicht zumuten. Ich gehe dann ins Pflegeheim!“

Eheleute sind füreinander da

Bei gewachsenen Beziehungen ändert sich für die Männer nicht viel: In aller Regel wollen sie so lange wie möglich zu Hause bleiben und ihre Frauen pflegen sie dann. Vielleicht lassen sie sich von einem ambulanten Pflegedienst unterstützen. Wenn die Ehe noch nicht so lange bestanden hat, in typischen Patchwork-Situationen etwa, kann es sein, dass der neue Partner nicht ganz so aufopferungsvoll sein Leben ändert. Finanziell jedoch haften beide Ehepartner mit dem ganzen Vermögen für die Pflegekosten.

Für uns Frauen ändern sich die Zeiten

Selbst wenn sich die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern und Frauen langsam angleicht, sind Frauen oft der jüngere Partner der Gemeinschaft. Männer verlassen sich latent darauf, dass sie zunächst von ihren Frauen gepflegt werden. Das bedeutet aber auch, dass Frauen wahrscheinlich länger leben. Wer soll die Frauen pflegen, wenn der Partner nicht mehr da ist und die Kinder an einem anderen Orten leben oder selbst berufstätig sind?

Nur bei konkreter Vorsorge reicht das Geld fürs Pflegeheim

Ein Blick in ein beliebiges Pflegeheim reicht, um zu wissen, dass es sich vor allem um Frauen handelt, die dort wohnen. In den wenigsten Fällen reichen eigene Renten, Witwenrenten und weitere Bezüge, um die ständig steigenden Kosten zu tragen. Für viele ist dabei neu, dass eigenes Einkommen zur Kürzung der gesetzlichen Hinterbliebenenversorgung führt.

Im Pflegefall ist in der Regel das Geld knapp. Das Heim wird dafür sorgen, dass das Sozialamt in Vorleistung geht. Dieses macht dann den „Überleitungsanspruch“ geltend und die Kinder werden zur Kasse gebeten. Vielleicht wird zuvor eigenes Vermögen abgeschmolzen und das Eigenheim verkauft.

Besser ist jedenfalls derjenige dran, der dieses Risiko bereits geregelt hat. Wenn Kinder die Betreuung übernehmen, sind sie auch der Ansprechpartner für die Bezahlung der Kosten.

Frauen müssen handeln

Die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens ein Partner der Eheleute zum Pflegefall wird, liegt aktuell bei 82 Prozent. Bei einer so hohen Wahrscheinlichkeit sollte jeder das Risiko für sich kalkulierbar machen und sich beraten lassen. Frauen dürfen das Pflegerisiko nicht vernachlässigen. Andernfalls sind sie es, die den eigenen Kindern zur Last fallen.

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