Pflegekosten und Pflegebeiträge steigen

Gerhard Schuhmacher

Gerhard Schuhmacher

Ich habe heute ein interessantes Gespräch mit Herrn Schuhmacher geführt. Er ist gefragter Gesprächspartner in der Berliner Politikszene zum Thema Pflegeversicherung und Autor des Buchs „Wundgelegen“. Mich hat besonders interessiert, wie Herr Schuhmacher die Maßnahmen der Politik zum Thema Pflege sieht. Da geht es einerseits um die Kostenentwicklung in den Heimen und andererseits um die Beitragsentwicklung.


Kostenentwicklung bei Pflegeheime
In seinem Buch thematisiert Herr Schuhmacher, das Bedürfnis älterer Menschen zur Betreuung über die eigentliche Pflege hinaus. Der Personalschlüsse für die Pflegebedürftigen (§ 87b XI SGS) ist bereits verbessert worden. Dort wird geregelt, dass es für Betreuung (wie aktuell Weihnachtskarten schreiben oder andere Besorgungen verrichten) zusätzliche Vergütungen gibt. Doch das reicht insgesamt nicht aus. Daher werden die Kosten in den Heimen weiter steigen, um menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen. Herr Schuhmacher beziffert dies auf runde 200 € pro Monat für Heimbewohner ab nächstem Jahr.

Beitragssatz für die gesetzliche Pflegeversicherung
Bei dem Pflegebeitrag werden die Jüngeren herangezogen. Herr Schuhmacher rechnet damit, dass der Pflegebeitrag um 0,3 % angepasst werden muss. 0,1 % davon sind Demographie Rückstellungen.

Noch sind die Babyboomer keine Pflegefälle
Das Thema Demographie wird uns also noch weiter beschäftigen. Noch ist die größte Bevölkerungsgruppe Deutschlands nicht im Pflegeheim. Noch arbeiten sie oder sind junge Rentner. Das Ausmaß, was hier auf die Deutschen zukommt, ist noch nicht abzusehen. Klar ist, dass es jeder zu spüren bekommt: als Bedürftiger oder als Beitragszahler.

Ich habe mich sehr gefreut, heute Herrn Schuhmacher zu treffen. Es ist wichtig, über dieses Thema zu sprechen. Pflege ist das ungelöste Problem der Deutschen (und vieler anderer Industrieländer). Und der Staat kann keine ausreichende Versorgung gewährleisten.

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