Wer will schon von der Schwiegertochter gewindelt werden?

Uns geht es so gut, wie unsere Großeltern nicht mal zu denken gewagt hätten: Die Lebenserwartung der heute 50-Jährigen liegt bei Mitte achtzig. Bis Mitte siebzig können die meisten noch reisen, ihren Hobbys nachgehen und Sport machen. Die Welt steht offen und auf der 50plus-Messe erwarten wir Wohnmobile, Harleys, Mode und Reiseangebote.

Individualität und Erlebnisse oder traditionelles Familienleben?

Es sind die 50-Jährigen, die froh sind, wenn die Kinder endlich aus dem Haus sind. “Das ist wie eine eigene Gehaltserhöhung”, schmunzelt ein Kollege. Wir freuen uns über Enkelkinder und wollen ihnen selbstverständlich etwas bieten. Bitte aber nicht regelmäßig. Also am Wochenende oder im Urlaub gerne, regelmäßig wochentags eher nein. Und genau wir 50-Jährigen lehnen diese Generationenhäuser ab. Viel zu viele Abhängigkeiten und Kompromisse bedeutet das für uns Individualisten.

Was früher die Familie leistete, erledigen jetzt Fremde

Später dann, wenn wir Pflegefälle werden, möchten wir mehrheitlich von Fremden versorgt werden. Alleine die Vorstellung, von der Schwiegertochter gewindelt werden, schreckt ab. Bei einer Präsentation von Pflegeversicherungen bei Bankangestellten schubste eine Kollegin ihre Nachbarin und sagte: “Also wir zwei brauchen unbedingt so eine Pflegeversicherung!” Die Nachbarin war irritiert und entgegnete: “Wieso ausgerecht wir? Was ist bei uns anders als bei unseren anderen elf Kolleginnen?” Worauf die erste antwortete: “Na, wir zwei haben nur Jungs! Willst du etwa von einer Schwiegertochter mal gewindelt werden!?”

Ob die eigene Tochter dazu in der Lage ist oder nicht, weiß man natürlich nicht.
Künftig wird gerade in den Kranken- und Pflegeberufen so viel Arbeit sein, dass alle gebraucht werden. Der Demograph Herr Prof. Dr. Raffelhüschen umschrieb diese Problematik bei einem Vortrag wie folgt: „Da werden alle Hände gebraucht! Egal, welcher Kopf obendrauf sitzt!“

Lesen Sie nun morgen, welche Risiken diejenige/n eingeht/en, die keine Initiative ergreift/en.

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