Worauf es bei einer guten GenerationenBeratung ankommt

bankvollmacht Die Zertifizierung zum GenerationenBerater (IHK) feiert einjähriges Jubiläum. Einer unserer ersten Gratulanten: Uwe-Matthias Müller vom Bundesverband Initivate 50 Plus e.V. Im ersten Teil unseres Gesprächs hat er mit uns darüber gesprochen, warum die Generation 50Plus gestärkt werden müsse. Im zweiten Teil erklärt er, was einen guten Generationenberater ausmacht.

Margit Winkler: Bestimmte Themen wie die Frage nach der Pflege der Eltern, Verfügungen in schwerer Krankheit oder die Erbschaftsregelung nach dem Tod sind bis heute oft tabuisiert. Dabei ist es so wichtig, darüber frühzeitig zu sprechen. Worauf kommt es bei einer guten Beratung an?

Uwe-Matthias Müller: Es ist besonders wichtig, die Ansprache möglichst auf die Persönlichkeitsebene zu ziehen und sich genau zu überlegen, mit welchen Argumenten dies gelingt. Ich bin ein strikter Gegner des bloßen Produktverkaufs. Als Berater muss ich die Bedürfnisse der Menschen erkennen und wecken, so dass sich daraus der Produktverkauf von alleine ergibt.

Wir hatten während einer unserer Vorsorgeveranstaltungen einmal den Leiter einer Diakonischen Einrichtung zu Besuch, der ganz nüchtern aufgezeigt hat, was er von dem Geld, das er für die Pflege der Menschen bekommt, auch tatsächlich leisten kann. Das von jemandem aus der Praxis zu hören, mag brutal klingen. Aber es zeigt am besten auf, was einem blüht, wenn man nicht genügend Geld für die Pflege im Alter zurücklegt.

Margit Winkler: Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Es ist wichtig, auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen. Das lernen auch unsere Berater in den Kursen. Doch die Anforderungen an eine gute Vorsorge des Alters ändern sich stetig, denn die Lebenserwartung der Menschen steigt. Im Jahr 2060 wird jeder Dritte in Deutschland 65 Jahre und älter sein. Was raten Sie für die Zukunft?

Uwe-Matthias Müller: Es wird nicht nur jeder Dritte über 65 sein, sondern wir werden auch doppelt so viele Pflegefälle haben. Das Risiko, dement zu werden, ist bei den über 80-Jährigen extrem orbitant. Pflegekosten sind immens und wir leiden an einem Mangel an Pflegekräften. Hinzu kommen Infrastrukturprobleme in ländlichen Gebieten und das Thema Wohnen im Alter. Allesamt Fragen, die man nicht von heute auf morgen anpackt, sondern strategisch angehen muss. Eine gute Beratung ist deshalb unerlässlich.

Uwe-MatthiasMüllerZur Person: Uwe-Matthias Müller war mehr als 30 Jahre im Bereich Marketing und Verkaufsförderung für Banken und Versicherungen tätig. 2011 gründete er mit anderen Privatpersonen den Bundesverband Initiative 50Plus e.V., in dem er die Bereiche Dienstleistungen und Kommunikation verantwortet.

Teil drei des Gesprächs beleuchtet morgen die Frage nach den Herausforderungen der Generationenberatung in der Zukunft.

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